Bäume pflanzen für eine saubere Zukunft

28. November 2023
Lesezeit: ca. 13 Minute(n)s
junge Bäume mit Dreibock
Jungbäume mit Dreibock zur Sicherung gegen Sturm

Im Kampf gegen den Klimawandel ist die Aufforstung die beste natürliche Methode, um die CO2-Bilanz zu senken. Bäume zu pflanzen ist längst nicht mehr ausschließlich ein Thema für Förster, Profi- oder Hobby-Gärtner. Es ist ein Thema, das uns alle angeht. Denn Bäume binden nicht nur CO², produzieren Sauerstoff und senken die Spitzentemperaturen im Sommer, sie binden auch den Feinstaub aus der Luft. Mit jedem gepflanzten Baum sorgen wir somit auch für eine sauberere Zukunft. Die Menschen sind zunehmend sensibilisiert und es gibt zahlreiche Organisationen und Kampagnen, die sich für den Erhalt und die Pflanzung von Bäumen einsetzen. Und das nicht nur auf dem Land, sondern auch in der Stadt.

Sie wollen Bäume pflanzen und brauchen Unterstützung? Kontaktieren Sie uns und wir helfen Ihnen weiter!

Berliner Stadtbäume pflanzen gegen den Klimawandel

Auch in einer Großstadt wie Berlin steht die Baumpflanzung im Fokus. Mit ihrer Kampagne „Neue Stadtbäume für Berlins Straßen“ unterstützt die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz die Erhaltung und Vermehrung des Straßenbaumbestandes unserer Hauptstadt.

Das Internet ist voll mit Aufforstungsprojekten und Bäume zu spenden oder Bäume zu verschenken erfreut sich größter Beliebtheit. „Plant for the Planet“ beispielsweise unterstützt nachhaltiges Schenken: Ob zur Geburt, zur Hochzeit, zum Geburtstag oder einfach nur so: Weg vom Konsumzwang, hin zu mehr Lebensqualität!

Natürlich gibt es bei der Baumpflanzung einiges zu beachten und nicht jedes Projekt ist sinnvoll. Bei utopia.de findest Du eine Übersicht unterstützenswerter Organisationen.

Am besten wäre es natürlich, wenn wir den Baumbestand verstärkt erhalten könnten. Leider werden in den Städten aufgrund der schwierigen Wuchsbedingungen derzeit mehr Bäume gefällt als gepflanzt. Ist ein Baum krank oder hat er Sturmschäden erlitten, kommt man um eine Fällung nicht herum. Umso wichtiger ist es, dass wir die Ersatzpflanzung sehr ernst nehmen, damit unsere Städte auch weiterhin grün bleiben. Es gilt: Wer einen Baum fällt – natürlich nur mit offizieller Genehmigung – ist verpflichtet, für Ersatz zu sorgen. Bei der Wahl der Ersatzbäume raten die Naturschutzbehörden meist zu heimischen Arten. Bei den Naturschutz- und Grünflächenämtern erhalten Sie auch Beratung, welcher Baum sich für welchen Standort eignet, damit er sich optimal entwickeln kann.

BaumBüttner
Stadtbäume an der Promenade in Tegel

Was es vor einer Pflanzung zu beachten gilt!

Baum kaufen, Loch graben, den Baum einsetzen, Erde drauf und angießen. Ganz so einfach ist es dann doch nicht, denn für eine optimale Entwicklung eines Baumes gibt es einiges bei der Pflanzung zu beachten. Richtig gepflanzt leisten Bäume einen enormen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität – insbesondere in Städten.

Sie bieten nicht nur einen schönen Anblick, sondern

  • reinigen unsere Luft
  • dienen als Schattenspender
  • senken durch Transpiration die Spitzentemperaturen im Sommer
  • speichern Wasser
  • bieten Lebensraum für die heimische Tierwelt
  • schützen uns vor Sturm und Frost und ihre Wurzeln den Boden vor Erosionen

Aber nicht jeder Baum eignet sich für jeden Lebensraum. Die richtige Wahl ist entscheidend, damit er sich wohlfühlen und sein volles Potenzial entfalten kann. Es ist also sinnvoll, Bäume zu pflanzen, die typisch für das Klima und die Region sind. Leider können wir uns aufgrund des Klimawandels jedoch nicht mehr hundertprozentig auf unsere Einheimischen Gehölze verlassen. Manche Bäume aus Südeuropa oder Nordamerika kommen inzwischen deutlich besser mit unseren zunehmend heißeren Sommern und der extremen Trockenheit zurecht. Mit der GALK-Straßenbaumliste finden Sie eine zuverlässige Quelle, über die wir bereits in einem unserem Blogartikel über Klimawandelresistente Straßenbäume berichtet haben.

Generell gilt jedoch, wer die Standortbedingungen vor der Pflanzung genau prüft und bei extremer Trockenheit bereit ist seine Bäume mit Wasser zu versorgen, muss sich keine großen Sorgen mehr machen, dass sie sich nicht wie gewünscht entwickeln. Bei der Auswahl des richtigen Baumes für den jeweiligen Standort spielen Faktoren wie die Baumart, Baumgröße des ausgewachsenen Baumes, Kronenstruktur und Durchmesser, Wasserbedarf, Bodenvorlieben oder die Trockenheitsresistenz eine wichtige Rolle. Eine Pflanzung kann nur dann nachhaltig sein, wenn die vorhandenen Lebensbedingungen auch langfristig erhalten bleiben.

Auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an!

In der Natur hat alles seine Zeit. Das gilt natürlich auch für das Pflanzen von Bäumen. Grundsätzlich kommt es bei der Wahl der richtigen Pflanzzeit auf das Wurzelwerk, den Pflanzentyp und die Winterhärte an.

Die perfekte Pflanzzeit

  • Wurzelnackte Gehölze werden von Oktober bis April gepflanzt.
  • Gehölze mit Wurzelballen werden von Oktober bis Mai gepflanzt.
  • Containergehölze mit Topfballen werden mit Ausnahmen von strengen Frostperioden ganzjährig gepflanzt.

Für winterharte Bäume ist der Herbst die bevorzugte Pflanzzeit. Zeitig in der Erde bilden sie schon Wurzeln aus und sichern sich damit einen Vorsprung gegenüber den Bäumen die im Frühjahr gepflanzt werden. Die weniger frostharten Arten pflanzen Sie besser im Frühjahr.

Beim Pflanzentyp unterscheiden die Experten zwischen immergrünen und laubabwerfenden Pflanzen sowie Laub- und Nadelgehölzen. Beim Wurzelwerk gibt es Gehölze, die mit Erdballen ausgestochen werden, wurzelnackte Gehölze und die in Pflanzcontainern gewachsenen Topfballen.

Die zehn beliebtesten Bäumen in deutschen Gärten und ihre Pflanzzeiten

Baum Pflanzzeit
Kastanie Frühjahr
Eibe Frühjahr
Zeder Frühjahr
Ulme Frühjahr und Herbst
Birke Herbst
Erle Herbst
Buche Herbst oder Frühjahr
Fichte Zwischen Herbst und Frühjahr
Esche Ende Oktober bis Mitte April
Ahorn Zwischen Oktober und Mai

 

Ein Stadtbaum kann unter guten Bedingungen sechzig bis achtzig Jahre alt werden. Mit der Wahl Ihres Baumes, treffen Sie sozusagen eine Entscheidung fürs Leben. Grundsätzlich dürfen Eigentümer natürlich selber entscheiden, welche Bäume sie in ihren Gärten pflanzen. Sie sollten bei der Auswahl aber bedenken, dass viele der aufgeführten Bäume sehr hoch werden können und für eine lange Zeit eine Menge Platz einnehmen. Damit sind sie für kleinere Gärten eher weniger gut geeignet.

Eine gute Alternative sind Obstbäume: Sie benötigen meist weniger Platz und liefern obendrein auch noch leckere Früchte. Apfel-, Birnen-, Kirsch-, Pflaumen-, Pfirsich- und Quittenbäume zählen zu den beliebtesten Obstbäumen in Deutschlands Gärten. In vielen Kleingartenanlagen sind Obstbäume zudem die einzig erlaubten Bäume, da Sie zum Einen Ertrag produzieren sowie durch Ihre relativ geringe Größe nicht Nachbars Garten zu sehr beschatten.

Qualität zahlt sich aus!

Natürlich spielt die Qualität der Pflanzen eine wichtige Rolle. Massenware aus dem Baumarkt entspricht meist nicht den hohen Qualitätsanforderungen, die in Baumschulen gelten. Günstige Pflanzen, die in einer Liefergröße angeboten werden, die sie aufgrund ihres Alters eigentlich noch gar nicht erreicht haben können, wurden meist künstlich mit Dünger hochgezogen. Baumschulware wurde in der Regel mehrfach verschult. Das bedeutet, sie wurde regelmäßig verpflanzt. Das verschafft ihr zum einen mehr Platz in der Reihe. Zum anderen wird das Wurzelwachstum bei dieser Methode stark angeregt. Es bilden sich verstärkt Wurzelspitzen direkt am Wurzelballen. Dass die Wurzelspitzen bei der Pflanzung erhalten bleiben ist enorm wichtig für die Entwicklung des Baums, da die Nährstoff- und Wasseraufnahme ausschließlich dort erfolgt. Je häufiger ein Baum verpflanzt wurde, umso besser ist in der Regel seine Qualität. Dies spiegelt sich dementsprechend im Preis wieder. Dafür ist das Risiko, dass der Baum eingeht und ersetzt werden muss, umso geringer.

Die Berliner Standards für die Pflanzung und die anschließende Pflege von Straßenbäumen sind sehr hoch. Sie sind aber auch ein guter Leitfaden für private Gartenbesitzer bei der Auswahl und Pflanzung ihrer Bäume: Beispielsweise sollten sie auf einen festen und gut durchwurzelten Ballen mit sichtbaren Wurzelanläufen, auf ein gutes Verhältnis von Krone, Stamm und Wurzeln sowie auf Schäden an der Rinde achten.

Ausführliche Informationen, woran Sie die Qualität von Bäumen erkennen, finden Sie auch beim Bund deutscher Baumschulen e.V..

Wie pflanzen Sie Ihren Baum richtig?

Je nach Pflanzung gibt es unterschiedliche Pflanztechniken

Es gibt unterschiedliche Pflanztechniken, die Sie je nach Standort, Pflanzenart, Pflanzenanzahl und Qualität der Pflanze anwenden können. Einige der Verfahren wie das Rhodener Pflanzverfahren, das Buchenbühler Schrägpflanzverfahren und die Containerpflanzung eignen sich besonders bei der Pflanzung größerer Mengen von bis zu 150 Bäumen, da sie den Rücken des Gärtners bzw. Försters schonen. Die Hohlspatenpflanzung ist gut geeignet für wurzelnackte Pflanzen mit üppigem Wurzelwerk, vor allem für Pfahlwurzler mit Wurzellängen bis zu 25 cm. Als Arbeitsgerät dient ein Hohlspaten. Als Alternative eignet sich die Winkelpflanzung, auch T-Pflanzung genannt, gut für nahezu alle kleinen bis mittelgroße Pflanzen mit einer Wurzellänge von vierzig bis sechzig Zentimetern. Ausnahme bilden Pfahlwurzler wie Eiche und Buche.

Die genannten Verfahren finden vor allem in der Forstwirtschaft Anwendung. Für den heimischen Garten bieten sich die Hohlspatenpflanzung bzw. die Pflanzung mit einem normalen Spaten oder Kleinbagger an, um größere Containerpflanzen bzw. Gehölze mit Wurzelballen in die Erde zu bringen.  Dabei wird je nach Container- bzw Ballengröße eine Loch gegraben, in welchem die Pflanze sauber gesetzt werden kann.

BaumBüttner
Bäume pflanzen im Forst mit Lochspaten

 Schritt für Schritt zur erfolgreichen Baumpflanzung

Für die Pflanzung von Container- oder Ballenware sollten Sie folgende Schritte für eine erfolgreiche Gehölzpflanzung beachten:

  1. Wählen Sie einen geeigneten Standort und beachten Sie dabei die Abstände zum Nachbargrundstück und anderen Pflanzen. Wichtig sind zudem die Lichtverhältnisse, Feuchte sowie die Bodenbeschaffenheit am Standort.
  2. Damit die Wurzeln des Baumes nicht brechen oder gequetscht werden, muss die Pflanzgrube ausreichend breit und tief sein. Sie sollte doppelt so breit und genau so tief wie der Wurzelballen sein, damit der aufgefüllte Boden später mit dem Stammfuß abschließt. Boden und Wände der Baumgrube sind optimalerweise aufgeraut um den Wurzeln die Durchdringung zu erleichtern.
  3. Bevor Sie den Ballen in die Pflanzgrube setzen, muss er kräftig gewässert werden – am besten auch schon vorher, z.B. über Nacht im Wasserbad. Ist der Ballen von einem Drahtgeflecht umgeben, lockern Sie dieses am Stammfuß oder entfernen Sie es komplett.
  4. Setzen Sie den Ballen so ein, dass er nachher nur dünn mit Erde überdeckt wird. So pflanzen Sie den Baum nicht zu tief sondern genauso, wie er zuvor in der Baumschule stand.
  5. Nährstoffarme Erde kann mit Dünger angereichert werden. Tonige und lehmige Böden mit Sand vermischt und dadurch aufgelockert. Beachten Sie dabei jedoch die jeweiligen Vorlieben des Gehölzes.
  6. Drückend Sie die Erde um den Wurzelballen mit Ihren Füßen fest, um ein Nachsacken zu verhindern. Vermeiden Sie zu starke Verdichtung mit schwerem Gerät.
  7. Umgeben sie dann den Ballen mit einem Gießring, damit das Wasser beim anschließenden Gießen gezielt im Ballenbereich versickert.
  8. Sparen Sie nicht beim Wasser: Je nach Baumart und Bodenbeschaffenheit benötigen Sie zwischen 100 und 200 Liter zum Angießen. Gerade im Sommer und den ersten Monaten nach der Pflanzung kann eine Wassergabe ca. zweimal die Woche nötig sein.
  9. Da es beim Umpflanzen von der Baumschule in die neue Heimat des Baumes zum Verlust von Wurzeln kommen kann, wird empfohlen, die Krone entsprechend zu reduzieren, um das Verhältnis zwischen Krone und Wurzelballen wieder auszugleichen. Der sogenannten Pflanzschnitt geht am liegenden Baum, vor dem Einpflanzen manchmal leichter von der Hand und muss auf die Baumart abgestimmt sein.
  10. Um den Baum zusätzlich zu stützen, binden Sie ihn z.B. mit einem Kokosstrick an einem Holzpfahl oder Dreibock fest. Auf dem Markt sind auch vermehrt Unterflurverankerungen zu finden, welche nach der Verfüllung des Pflanzloches nicht mehr zu sehen sind.

Haben Sie alles beachtet, wird sich der Baum gut im Boden verwurzeln und in der Lage sein, Wasser und Nährstoffe optimal aufzunehmen.

Baum während Pflanzung mit Bagger
Zur Pflanzung von Großbäumen wird ein Bagger bzw. ein Kran benötigt

Welche Kosten entstehen bei der Baumpflanzung?

Die Frage nach möglichen Kosten lässt sich pauschal nicht beantworten. Der Preis ist abhängig von der gewählten Baumart, der Qualität der Pflanze, der Anzahl der Bäume, die Sie pflanzen möchten und ob Sie die Bäume selbst pflanzen oder professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen wollen. Je älter das Gehölz, je häufiger verpflanzt und gepflegt bzw. in evtl. aufwändig in Form geschnitten, umso teurer der Preis der Pflanze selbst. Hinzukommen zudem Lieferkosten, falls Sie den Baum nicht selbst anholen können. Bei einer professionellen Pflanzung durch einen Baumpfleger, müssen Sie zusätzlich mit dem Arbeitsaufwand der Pflanzung rechnen. Loch ausheben, Pflanzschnitt, Baum ins Loch heben, Auffüllen, Verdichten, Gießring anlegen. Hinzukommt evtl. die Installation einer Baumverankerung. Bei schlechter Qualität des Bodens muss spezielles Baumsubstrat verwendet werden oder eine Bodenverbesserung erfolgen. Falls Sie die Pflege der Bäume nicht selbst übernehmen können, sollten Sie eine Entwicklungs- und Unterhaltungspflege beauftragen, damit sich die jungen Gehölze optimal entwickeln und spätere Krankheiten oder Fehlentwicklungen bestmöglich verhindert werden können. Wir haben auf unserer Website auch bereits allgemeine Kosten in der Baumpflege für Sie zusammengetragen.

Als Experten für Baumpflege und Gartengestaltung im Raum Berlin, Potsdam und Brandenburg verfügen wir bei BaumBüttner über die notwendige Erfahrung und Technik, um Sie bei Ihrem Pflanzvorhaben zu unterstützen. Gerne übernehmen wir auch alle weiteren Pflegeschritte damit das Gehölz Ihnen und Allen möglichst lange seinen  wichtigen Mehrwert bieten kann. Durch unser spezialisiertes Fachpersonal können wir Ihnen neben normalen Gehölz- bzw. Baumpflanzungen auch die Pflanzung von Großbäumen anbieten. So entfällt die lange Wartezeit bis Ihr frisch gepflanztes Bäumchen zu einem echten Baum geworden ist.

Wir beantworten Ihre offenen Fragen und helfen Ihnen dabei, frisches, grünes Leben in Ihren Garten zu bringen.

Jetzt kostenloses Angebot anfordern!

Ähnliche Artikel

Baumgutachten gewinnen stetig an Bedeutung: Drei verschiedene Methoden Schäden an Bäumen zu ermitteln

Baumgutachten gewinnen stetig an Bedeutung: Drei verschiedene Methoden Schäden an Bäumen zu ermitteln

Neues Online-Tool zur Klärung des Baumschutzes

Neues Online-Tool zur Klärung des Baumschutzes

Unsere Hauptstadt-Fledermäuse: Zwischen Naturschutz und Bauprojekten

Unsere Hauptstadt-Fledermäuse: Zwischen Naturschutz und Bauprojekten